Kontra- und E-Bassist, Komponist
Manfred Bründl studierte von 1980-1985 an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Graz ein kombiniertes Studium der klassischen und der Jazzmusik. Zwischen 1983 und 1985 war er Mitglied des Quartetts von Heinz Sauer; anschließend arbeitete er u.a. mit Albert Mangelsdorff, Norma Winstone, Terumasa Hino, Martial Solal, Herb Ellis, Charlie Mariano, Christof Lauer, Dave Liebman, Walter Norris, Craig Harris, Phil Wilson, Aldo Romano, Bill Elgart und Wayne Krantz sowie mit zahlreichen Musikern der österreichischen Szene wie Fritz Pauer, Harry Pepl, Leo Wright oder Erich Kleinschuster.
Bründl leitet seit 1987 eigene Gruppen, zunächst „Brüma, Brüma“ mit Matthias Schubert, Bob Degen und Janusz Stefanski. In seiner Gruppe „Basslab“ spielte er mit Schubert, Simon Nabatov und Barry Altschul das Album „Live“ (1992) ein. Er war im Auftrag des Goethe-Instituts auf Tourneen in Afrika, Asien, Kanada und Lateinamerika. Außerdem unterhielt er ein Trio mit Tomasz Stańko und Michael Riessler. 1995 gründete er das Hessische Art Ensemble Wiesbaden, das den Übergang zur Neuen Musik auslotete und Bründls Zyklus „Farblichtklänge“ aufführte. In diesem Jahr erhielt er auch den Jazzpreis der Stadt Frankfurt am Main. 1999 gründete er das Crossover-Ensemble Composers Orchestra. Er spielte mit Till Brönner die Musik für den Film Mein Bruder der Idiot (2000) ein. 2012 trat er u.a. mit John Tchicai, Conny Bauer und Günter “Baby” Sommer auf.
Die CD »Respect« seiner Gruppe Silent Bass wurde für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert. 2007 formierte er Silent Bass um und spielte nun mit Hugo Read, Achim Kaufmann und Jonas Burgwinkel; auf der CD »Crosshatched« (2008) der Band sind auch die Sängerin Liisi Koikson und Wolfgang Schlüter zu hören. Es folgten Tourneen auf Einladung des Goethe-Instituts nach Estland. Die CD „Crosshatched“ wurde 2008 vom Deutschlandfunk als bestes deutsches Jazz-Album des Sendejahres 2008 ausgezeichnet. 2009 bis 2010 Workshops, Konzerte, Festivals u.a. in Budapest, Tallinn, Salerno (Martucci Jazz Festival, Villa Guariglia Vietri Sul Mare). Im September 2011 brachte die Formation mit Hugo Read, Rainer Böhm und Jonas Burgwinkel das Album »Tip of the Tongue, A Tribute to Peter Trunk« heraus, eine Hommage an Peter Trunk und seine Zeit. Die CD vereinigt elf Kompositionen Bründls, die Peter Trunk in mannigfaltiger Weise ihre Reverenz erweisen. Der 1973 tödlich verunglückte Bassist war einer der führenden Jazzer der 1950er und 60er Jahre. Bründl erhielt 2012 den SWR Jazzpreis.
Ab 2013 folgten Gastspielreisen nach Ungarn (Budapest Jazz Club) und Italien, Festivalauftritte u.a. beim Sopot Jazz Festival 2014 mit Grzegorz Nagórski (tb), Kalman Olah (piano) und Klemens Marktl (drums), Duo mit Janusz Stefanski (drums), Michael Küttner – Trio (Michael Küttner, drums & Hugo Read, sax), Festivalauftritte des Trios BrüDaer mit Carsten Daerr (piano), 2016 Neuformierung der Band Silent Bass New Edition mit Hugo Read (sax) und Rainer Böhm (piano).
2017 Teilnahme beim Festival Tbilisi meets Berlin in Georgien.
2018 Gründung der neuen Band DOUBLE IMAGE. Anlässlich seines 40. Bühnenjubiläums entsteht das Konzertprogramm DOUBLE IMAGE.
2020 Gründung des vom Auswärtigen Amts geförderten deutsch-georgischen Musik- und Tanzprojekts SAMAIA mit Gastspielen in Deutschland und Georgien.
2021 Gründung des transkulturellen Ensembles SADAQA mit Ibrahim Keivo/Gesang & Bouzouk,
Mohannad Nasser/Oud, Bodek Janke/Percussion & Drums sowie Manfred Bründl/Bass.
Manfred Bründl ist der Initiator und künstlerische Leiter des weltweit ersten transkulturellen Jazzpreises, dem ACHAVA Jazz Award, der 2017 erstmals unter dem Dach der Achava Festspiele vergeben wurde.
Er ist seit 1999 künstlerischer Leiter des Internationalen Jazzmeile-Workshop.
Bründl war von 1989 bis 1996 Dozent an der Universität Mainz.
Seit 1996 lehrt er als Professor an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar.